Donnerstag, 28. Juni 2012

Oida Leck!!!


Ist zwar schon wieder a biss'l länger her, die Berichterstattung hinkt also mal wieder hinterher, aber es gibt was äußerst Aufregendes aus dem sonst so stillen Marburg zu berichten! Ich sag jetzt einfach mal, dass ich ziemlich lange brauchte, um alles zu verarbeiten, denn etwas Unglaubliches, Episches hat sich zugetragen!!!

Die beiden Philipps, also der werte Herr Buchenauer und der werte Herr Porkert, haben einen Marburger Boulderraum Fun Boulder Cup organisiert!

Das ganze Spektakel fand am 15. April statt, nachdem mal wieder der ganze Raum abgeschraubt, geputzt, geschrubbt und pippifein sauberpoliert wurde... Der 15. April war nur blöderweise ein Sonntag, so kamen von den 12 angemeldeten Teilnehmern nur sieben, da der Rest an dicken Hangover verarbeiten musste, war ja immerhin Samstag und es gab ordentlich was zu feiern...

Ich selbst war auch relativ gut feiern am Vorabend, da die Jungs und Mädels von SoundGarden es geschafft haben, dass Marek Hemmann und einige weitere ziemlich geile DJs das TillDawn zum beben brachten... Grund genug, g'scheid Gas zu geben und schön die Nacht durchfeiern... in den frühen Morgenstunden kam mir dann aber doch mal der BoulderCup in den Sinn und so entschied ich um 7:00 morgens doch die Zelte abzubrechen und mir noch ein klein wenig Schlaf zu gönnen, bevor das Qualifying um 11:00 losging...
Das kleine bisschen Schlaf war leider bei weitem nicht genug und so merkte ich doch recht schnell, dass es am Vorabend wohl ein bisschen mehr als 1, 2 Bier waren...

Doch auch mit Restfett'n waren die 15 Quali Boulder einfach superschön und interessant zu klettern... Bis 13.30 konnten wir unser Bestes geben und uns an die Teile ranschmeißen, uns einischmiegen wie a katz, die Leisten zuknallen, als ob's um alles gehen würd und damische Dynamos reißen...

Nach 2 1/2 Stunden standen dann auch die Finalteilnehmer fest und um 15 Uhr ging's dann auch schon wieder weiter mit den 6 Final Bouldern. (Bis dahin war ich dann endlich nicht nur körperlich, sondern auch geistig voll bzw. fast voll anwesend...)
Waren die Quali Boulder auch noch so interessant und abwechslungsreich geschraubt, die Final 6 waren einfach geil!!! Superlässige, harte Züge, dynamisch, statisch, technisch, athletisch, alles drin, was man sich so wünscht für ein schönes Finale! Und es war ein richtig schönes Finale... Schlussendlich ging der Sieg dann an Simon, ich wurde Zweiter, Lorenz belegte den 3. und Daniel den 4. Platz...

 Es gab natürlich auch sehr feine Preise, der Verein hat keine Kosten und Mühen gescheut: Neben HandTrainern von Boreal, Tape und Chalk gab es sogar das Wood Grips Trainingsboard von Metolius für den 1. Platz!!

Alles in Allem hat es sich also wirklich gelohnt, mich um 10.45 aus dem Bett zu wurschteln! Der Hangover war schnell vergessen angesichts des geilen Cups, der harten Konkurrenz und dem coolen Ambiente... Also Danke an Philipp Buchenauer und Philipp Porkert, aber vor allem auch ein fettes Danke an die Schrauber Niklas Mohr und Dirk Zeuss, die die beiden super unterstützt haben!

Und damit sich jetzt jeder auch was unter dem ganzen vorstellen kann gibt's auch noch ein kleines Video vom Räumen bis zum Ende des Qualifyings:
http://vimeo.com/41737964
Gerüchten zufolge soll es auch ein fettes Video geben, wo dann auch das Finale und alles drumherum zu sehen ist... Sobald ich was finde, gibt's hier den Link!

Ich freu mich auf jeden Fall jetzt schon wieder auf den nächsten Marburger Boulderraum Fun Boulder Cup, diesmal dann auch ohne durchzechte Vornacht!


Sonntag, 22. April 2012

speed 2

Mal wieder ein off-topic link für die speed-süchtigen unter euch:
am 14. und 15. April hieß es wieder: "Der Berg ruft!" Das Bergrennen in Landshaag fand wieder statt.
Da mein Vater wieder erfolgreich teilnahm und es sehr nettes Videomaterial auch noch dazu gab, musste ich diese paar Zeilen einfach schreiben.
Hier nur das Wichtigste in aller Kürze, Gesamtplatzierungen 1 - 5:


1 ZIMMERMANN Christian
2 HILTBRUNNER Peter
3 SCHLEINDLHUBER Helmut
4 SCHLEINDLHUBER Helmut
5 RECHBERGER Toni

Und nein, es ist kein Tippfehler meinerseits, Helmut Schleindlhuber war Doppelstarter ;)

Hier noch ein Link mit ein paar netten Videos:


http://www.linztv.at/sport/2012-04-16-bmw-dreifachsieg-in-landshaag.html

Viel Spaß beim klicken, anschau'n, genießen und der (motorisierten) Speed - Sucht nachgehen!




Montag, 26. März 2012

Supermonkey

Endlich ist es soweit... Nach einer gefühlten Ewigkeit kann ich endlich Neues von meinem Projekt, das schon so lange auf mich warten musste, berichten!
Heute, am praktisch fast schon letztmöglichen Tag ist es mir gelungen, endlich die Begehung zu krallen!
Nachdem ich mich das erste Mal im August 2010 ernsthaft damit beschäftigte, litt ich praktisch ständig unter chronischen Zeitmangel, sodass ich nie ordentlich Versuche reinbuttern konnte in das schöne Teil.
Ich kann mich noch erinnern, als ob’s gestern gewesen wär, als ich mir den Boulder das erste Mal ansah... Zurück aus Frankreich und mit einem ordentlichen Motivationsschub aufgetankt fuhr ich nach Obermühl zur alten Papierfabrik, diesmal aber nicht, um Bodycontrol, FB 7a/+ aufs Neue zu probieren. Mein neues Ziel war Supermonkey, FB 7b/c...
Die Linie fand ich damals schon einfach geil, an den Einzelzügen musste ich jedoch einige Zeit arbeiten...
Schnell darauf gings ab ins Zillertal und von Supermonkey gabs noch nix Neues. Nach dem Trip ins Chillertal kam dann Hals über Kopf der Umzug nach Marburg und so musste ich die erste lange Pause von meinem Projekt einlegen...
Weihnachten war ich dann endlich wieder über längere Zeit in Österreich, doch war da leider der ganze Block ständig nass oder vereist, also wieder keine ordentliche Möglichkeit, für längere Zeit dranzubleiben... Doch zumindest die Einzelzüge hatte ich mir schon zusammengesponnen...
Und dann kam der Frühling 2011. Im März war ich wieder für längere Zeit in Österreich und dank einiger trockener und windiger Tage am Stück konnte ich wieder einige Versuche in meinem Herzensboulder wagen. Die Einzelzüge waren bereits entschlüsselt und auch kletterbar, nun versuchte ich, immer längere Sequenzen des Boulders zu klettern.
Gegen Ende meines Aufenthalts konnte ich dann auch schon die ersten Durchstiegsversuche machen, nach einem üblen Sturz und anschließender Regenzeit war die Zeit jedoch schon wieder vorbei...
Seitdem musste ich ein Jahr warten, bis endlich alles passte... Zeit, Wetter, Motivation und Fitness!
Und in der letzten Woche war es dann endlich so weit: Nach einer ausgiebigen Putzaktion war der Fels wieder kletterbar und ich konnte mich daran machen, die Einzelzüge zu klettern, sie auf Sequenzen zu erweitern und schlussendlich Durchstiegsversuche reinzuhau’n.
Und heute gelang es mir endlich, ich schaffte meine erste Begehung von Supermonkey! Mein Bewertungsvorschlag liegt bei 7b+/7c, somit ist das auch meine schwierigste Begehung bis jetzt!
Nachdem ich meinen Siegestanz vollführt und meine Freude über den glorreichen Tag langsam am Versiegen war, ging ich nun zum nächsten Projekt über: Control Machete, 8a. Meines Wissens ist das momentan der schwierigste Boulder im Mühlviertel, Erstbegeher ist mein Cousin, Paul Rechberger.
Nachdem ich den Boulder vom Moos befreit hatte, sah ich erst, was für eine absolut geniale Kingline das ist! 4 richtig knackige und pressige Züge am Limit, rausmantlen, das wars. So muss ein Boulder sein!
Ich checkte heute erst mal die Einzelzüge aus und kann nix anderes sagen außer: Na serwas! Ich schätz mal ich hab wieder ein Langzeitprojekt in Oberösterreich!




Freitag, 27. Januar 2012

blocage bilder

Hier noch zwei Links zu einigen sehr schönen Bildern vom Boulder Cup:

http://kletterzentrum-darmstadt.de/kletterhalle/blocage-funbouldercup/fotos/

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.3052307426389.2157285.1224367000&type=1

Ich finde, die Bilder bringen die ganze Atmosphäre vom Finale noch mal ganz gut rüber, in diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim besichtigen und dass in eurer Nähe auch gleich Bouldermöglichkeiten sind, falls die Finger zu sehr ins Schwitzen kommen!

Dienstag, 24. Januar 2012

blocage

Silvester ist vorbei, der Kater auch wieder weg und es wurde wieder Zeit, produktiv zu sein...
Zumindest, was das Bouldern betrifft!

Noch vor den Weihnachtsferien habe ich von einer Freundin (Bina) erfahren, dass es in Darmstadt einen fun boulder cup, Blocage genannt, geben soll. Recherchen ergaben, dass das Qualifying von 24. Dezember bis 18. Jänner dauerte, das Startgeld 10 Euro betrug und es T - Shirts für alle Teilnehmer gab. T-SHIRTS FÜR ALLE TEILNEHMER! Grund genug, bei dem ganzen Spaß mitzumachen, dachte ich mir.
Und so kam es, dass Fabi, Bina und ich mitmachten bei eben diesem cup. Während Bina bereits in den Weihnachtsferien fleißig an den Quali-bouldern tüftelte, begannen Fabi und ich erst im Neuen Jahr mit neuer Motivation, uns an den Bouldern auszulassen.

Das Qualifying lief ein bisschen anders ab, als bei anderen cups. Da man jeden Tag aufs Neue in die Halle gehen konnte und die insgesamt 36 Boulder testen konnte, wurden Punkte nach Begehungsstil vergeben. 5 Punkte für einen Flash, 3 für jeden gekletterten Boulder und 1 Punkt für Erreichen der Zone. Somit hieß es also, je mehr Flashs, desto besser!
Die besten 6 Teilnehmer jeder Klasse hatten dann am 21.Jänner noch mal die Ehre, ihr Können zu zeigen und sich auch nette Preise abzuholen UND es fand ebenso noch eine Tombola an diesem Tag statt, bei der nochmal Preise rausgeballert wurden!
Ein T-Shirt zu bekommen war zwar schon ein sehr hoher Anreiz, aber die Aussicht auf ein Crashpad, neue Kletterschuhe und andere Preise waren eine sehr große Verlockung für mich, doch noch einen Zahn zuzulegen und auf Punktejagd zu gehen!

Der erste Besuch in der Halle sah dann auch recht vielversprechend aus (24 Boulder geflasht). Doch nach dem ersten Hoch wurde meine beflügelte Stimmung etwas gebremst von ein paar scheinbar für mich nicht kletterbaren Bouldern. Schlussendlich konnte ich dann doch noch insgesamt 26 Boulder flashen, 8 weitere klettern und eine Zone eines elend langen Rundboulders erreichen, womit ich 153 Punkte hatte und damit in der Klasse der Herren unter den besten 6 Teilnehmern war. Für Fabi hats schlussendlich leider nicht ins Finale gereicht, doch erreichte er immerhin Platz 24 bei den Herren und gesamt Platz 34!

Das Finale am 21.Jänner war dann geprägt durch ewiges Warten, da die Registrierung aller Finalisten bereits von 11:00 bis 12:30 stattfand, das Finale der Herren aber erst um 17:45 begann. Doch zum Glück durften alle Finalisten bei den anderen Klassen zusehen und ordentlich anfeuern, was die Wartezeit zu einer sehr motivierenden Show machte!
Für jede Klasse gab es je vier Boulder, die Teilnehmer hatten pro Boulder 4 Minuten Zeit, gewertet wurde die Anzahl der Versuche, der erreichten Tops und Zonen, also ganz normales Wettkampfreglement.
Bina, die die Damen bereits im Qualifying anführte, holte sich im Finale auch noch mal den Sieg mit 3 Flashs und einem Top im zweiten Versuch, was eine ausgesprochen starke Leistung war!
Als ich dann endlich an der Reihe war, schaffte ich leider nur einen Flash und 3 Zonen, was dann nur für Platz 5 reichte. Und das alles trotz sehr geilem Publikum, das mich nochmal anheizte, alles zu geben, bis ich schließlich zerstört und mit dem einen oder anderen Kratzer doch das Handtuch werfen musste.
Bei der Tombola gewann ich dann auch keinen Preis, doch ich hab zumindest ein T-Shirt, eine Urkunde und durfte eine geile Zeit erleben!
Und Platz 5 von knapp 130 Teilnehmern bei den Herren bzw. Gesamtplatz 6 von knapp 200 Bewerbern ist ja auch nicht so schlecht.
Auf jeden Fall ist die Motivation mal wieder auf einem absoluten Hoch und ich freue mich jetzt schon auf die Bouldersessions im kleinen Kämmerlein in Marburg, auf die geplanten Trips in den Odenwald, die Pfalz, ins Bleau, ins Frankenjura, zu meinem Hausgebiet (und dem stark vernachlässigten Projekt Supermonkey) sowie weitere fun cups. Denn es war zwar das erste Mal seit langer Zeit, dass ich bei einem Wettkampf mitgemacht habe, aber sicherlich nicht das letzte Mal... Vor allem nicht, wenns wieder T-Shirts gibt!

Samstag, 31. Dezember 2011

one year

Jetzt ist es wieder soweit, überall gibt es die big pictures, big comments und big whatever des Jahres, die letzten Stunden des Jahres 2011 sind eingeläutet. Und was für ein großartiges Jahr das war! Ich nutze nun die Zeit, um einen persönlichen Rückblick zumindest auf die großen Highlights dieses Jahres zu geben, das für mich so voller Möglichkeiten, toller Menschen, traumhaft schönen Szenerien und persönlicher Erfolge war!

Abgesehen von dem alltäglichen Leben in Marburg, hatte ich einige sehr geniale Exkursionen und Trips über das ganze Jahr verteilt.
Angefangen hat alles im Februar mit dem Boulder Trip ins Bleau, über den ich bereits im Blog geschrieben habe.
Danach kam im März dann ein Monat voller Freude am Mountainbiken, denn im April gings dann in die Pfalz, eines der MTB Paradiese in Europa.
So war ich täglich auf meinem neuen Lieblingsgerät unterwegs und erkundete die Wälder des schönen Mühlviertels. Bis auf ein paar Stürze ging alles gut, wir hatten uns aneinander gewöhnt, der Trip konnte losgehen. Doch kurz vor Aufbruch in die Pfalz zickte dann mein Lieblingsbike leider rum! Kette einige Male gerissen, Kassette kaputt, Antrieb im A****. Nicht grade die besten Voraussetzungen für einen geilen Trip!

10 Tage Biken vom Feinsten, super schöne Landschaft, sehr geniale Single Tracks, abends immer wieder schlemmen wie die Könige in den Jugendherbergen, das alles machte die Exkursion allerdings dann trotz einiger technischer Probleme zu einem wahrlich gelungenen Trip!
Na gut, so hatte ich halt nur 4 Gänge zu fahren für die ganze Exkursion, was zwar ein bisschen Nerven kostete, aber angesichts der Schönheit und Größe des Trips war dieses kleine Manko auf jeden Fall akzeptabel!

Nach diesem geilen Trip folgten 3 Tage Waldeinsamkeit Anfang Mai, wieder mal eine Univeranstaltung, die jedoch für mich persönlich einige sehr schöne Erfahrungen brachte.
Christian und ich wanderten gemeinsam von Marburg aus zum Treffpunkt im Burgwald Nähe Wohra bereits einen Tag zuvor los, um noch eine zusätzliche Nacht im Freien genießen zu können.
Beim Treffpunkt angekommen gab es dann noch ein großes Mahl für alle, bevor wir uns die einzelnen Solo-Plätze im Wald suchten.
Vorgabe war es,alleine und ohne Ablenkung 2 Nächte und 3 Tage einfach auszuharren im Wald. Klingt vielleicht ein bisschen komisch, ist aber sehr genial! Ich verbrachte die 3 Tage mit Brot und Wasser, viel Meditation, noch mehr Bau-"Kunst" und kam gestärkt und entspannt wieder zurück in die "Zivilisation".

Bereits von Beginn des Semesters an im April hatten wir wöchentlich Kajak-Kurs, um uns vorzubereiten auf unsere Seekajak-tour in Schottland. Die Vorbereitung an sich war schon voller neuer Erfahrungen für mich, da ich zuvor noch nie in einem Kajak gesessen war! Die Tour in Schottland war dann aber einfach überwältigend!
Allerdings hatte ich meine persönliche Anreise zum Ziel - sozusagen meine eigene Form des abenteuerlichen Unterwegsseins, bevor es ins Abenteuer ging!
Am Abend bevor wir mit dem Zug losfuhren feierte ich ordentlich mit einer Freundin, was sich dann nicht so gut mit dem Packen vertrug. Ich hatte praktisch alles mit...
Um 9:00 Uhr morgens ging es dann los von Marburg nach Frankfurt, dann weiter nach Belgien. Dort bemerkte ich dann, dass ich nicht ganz alles mit hatte, mein Reisepass fehlte...
So musste ich wieder zurück nach Marburg, während die anderen weiter nach London, Glasgow und schlussendlich Arisaig in Schottland fuhren.
Die ganze Story mit allen Details erspar ich euch, hier nur n aller Kürze das Wichtgste:
Von Belgien gings (über Umwege und mit einigen Zwischenfällen) zurück nach Marburg, wo ich dann um 1:00 morgens ankam. Von Marburg ging es dann um 3:00 morgens mit dem Auto nach Bremen, von dort dann mit dem Flieger nach Edinborough. Dort hatte ich wegen Verspätung dann wieder einen längeren Aufenthalt, den ich nutzte um mir diese ausgesprochen schöne Stadt anzusehen. Nach 5 Stunden Sightseeing ging es dann weiter nach Glasgow. Dort war wieder der nächste Stop. Das anfänglich nur schlechte Wetter auf der Insel wurde zu einem verdammt beschissenen Sturm, der ScotRail zum Stillstand brachte. Alle Züge gecancelled!
Nach einigem hin und her und viel Gerede ging es dann schließlich um 22:00 endlich wieder weiter, ScotRail stellte ein Taxi für mich und zwei weitere Leidensgenossen, die ebenso in meine Richtung mussten, bereit. Nach knappen 5 Stunden Taxifahrt kam ich dann auch endlich gegen 3:00 morgens in Arisaig an, wo die Seekajak Gruppe Schutz suchte im Stadthaus. Mein Glück: Wegen dem Sturm konnten sie die Tour noch nicht starten!
Der Sturm legte sich über die kommenden Tage wieder en wenig, jedoch steckten wir schlussendlich trotzdem 4 Tage fest in der Nähe des kleinen Nests Knoydart. Die Zeit dort verbrachten wir mit einigen kleinen Wanderungen, dem Errichten eines Windschutzes für unsere Zelte und dem Genießen von leckerem schottischen Whisky.
Am letzten Tag hatten wir dann doch noch strahlenden Sonnenschein und konnten entspannt zu unserem Ausgangspunkt in Arisaig zurückpaddeln.
Also im Großen und Ganzen ein äußerst genialer Trip!

Zurück in Marburg dauerte es nicht lange, bis das nächste Event kam: NovaRock mit meiner kleinen Schwester. Hierzu nur in aller Kürze: Grenzgeniales Festival, 22 geile Bands in der ersten Reihe gesehen, absolut ausgeflippt mit meiner Schwester, für die es das erste Festival war und mittlerweile schon Karten für nächstes Jahr gekauft!

Ca. Eine Woche später ging es dann für unseren Studiengang auf nach Italien, Bergwandern Im Val Grande! Das Val Grande ist ein kleines aber feines Gebiet im Norden der Schweiz, in der Nähe des Lago Maggiore. Es ist quasi das Nachbartal des Tessins, also einen Katzensprung von Brione, Cresciano und Chironico entfernt.
Wir durchwanderten das Gebiet von Trontano nach Premosello in 8 Tagen. Unsere Route sah folgendermaßen aus:
Tag 1: Trontano - Alpe Parpinasca
Tag 2: Alpe Perpinasca - Monte Togano (2301m) - Bivaccio Mottac
Tag 3: Bivaccio Mottac - In La Piana - Alpe Scaredi
Tag 4: Alpe Scaredi - La Cascina (verbunden mit Einkaufen in Malesco)
Tag 5: La Cascina - Alpe Basso - Alpe Vald -
Tag 6: Alpe Vald - In La Piana - Alpe Val Gabbio
Tag 7: Alpe Val Gabbio - Alpe Quagiui - Alpe della Colma
Tag 8: Alpe della Colma - Punto de Proman (2098 m)- Alpe La Piana - Alpe Lut - Colloro - Premosello

Die Wanderung an sich war für mich bestimmt durch eine aktive Auseinandersetzung und Aneignung der Landschaft an sich (ich hab die mich umgebende Schönheit quasi inhaliert), ebenso wie viele interessante, tiefgehende wie auch witzige und einfach "wache" Gespräche mit Einzelnen und der Gruppe. Diese Erfahrung war für mich der Startimpuls, der mich seither eine Sehnsucht nach Bergen
und mich umringende Natur, fernab der Zivilisation spüren lässt.

Doch zum Glück dauerte es ja nicht lange und Spanien rückte näher. Zwei Monate Auslandspraktikum, die mich sehr prägten.
Ich habe hier bereits ein bisschen darüber geschrieben, deswegen spar ich mir Details und Einzelheiten. Ich möchte nur erwähnen, dass es eine verdammt geile Zeit war und sozusagen den Gipfel, die Spitze der Trips und Exkursionen für mich darstellte. Ich konnte wieder klettern nach Ewigkeiten der Abstinenz, lernte Freediven kennen, begann wieder zu meditieren, lernte, bewusst zu leben. Und das alles, während ich sehr viel für meine spätere Praxis lernte und auch hier wieder eine Menge einzigartiger Menschen kennenlernte. Zurück kam ich dann verändert und als Vegetarier.

Als letztes Highlight dieses Jahres war ich noch mit meiner kleinen Schwester beim Konzert von Evanescence, wo wir sogar beim Meet&Greet dabei sein durften. Die Vorbands waren zwar zur Hälfte gut(The Pretty Reckless), zur Hälfte eher mies bis einfach nur schräg, aber witzig (Kellermensch), Evanescence selbst jedoch war live der Hammer!


Jetzt, am Ende des Jahres blicke ich auf diese Ereignisse zurück und schwelge in schönen Erinnerungen. Ich bin dankbar für jede einzelne Herausforderung, all die Chancen, Möglichkeiten, die sich mir boten. Ebenso bin ich dankbar dafür, dass ich solch schöne Plätze kennenlernen durfte in diesem Jahr.
Doch was mein Herz am meisten lachen lässt ist die Erkenntnis, dass ich so viele interessante, einzigartige Menschen um mich haben durfte und darf, mit denen ich all das teilen kann!

Auf ein gutes Jahr 2012! Auf neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten, neue Chancen! Auf die Menschen, die uns nah sind, auch wenn sie noch so fern sind!



Schottland/ Erstes Ausprobieren in den Seekajaks

Unser Basislager in der Nähe von Knoydart


 Wanderung in der Nähe von Knoydart


Auf der Suche nach Sonne


Der letzte Tag






Italien/ Ausblick genießen kurz vor der Hütte Vald





Sonnenaufgang auf dem P. Proman












Spanien/ Ausblick von meinem Soloplatz

In der Schlüsselstellen meines Projektes, 7c+


Beim Aufbau des Klettersteigs




Gästehaus, mit Blick auf den Alta Garrotxa Nature Park




Dienstag, 30. August 2011

one breath

Einatmen, ausatmen, fokussiere dich auf deinen Atem, entspann dich. Lass alle Gedanken los, sie sind nur Blumen im Himmel. Bereite dich vor. Mach den Breath-up. Ein letztes Mal tief Luft holen und... abtauchen!
Abtauchen in eine andere Welt. So friedlich, so ruhig, das tiefe, endlose Blau umschlingt dich. Du tauchst weiter ab, überall um dich sind Fische, Korallen, utopisch wirkende Felsformationen mit Tunneln, die scheinbar endlos sind, Höhlen, die dich weiter in die Tiefe führen. Du bist völlig entspannt, ganz im Hier und Jetzt, denkst nicht, bist frei. Du tauchst weiter ab. Jetzt fällst du. 10m sind also erreicht. Du fällst weiter. die Sonne, die Welt über der Wasseroberfläche scheint so weit weg. Jetzt merkst du die ersten Atemreflexe. Du hast also noch ca 20 Sekunden. Genieße die Schwerelosigkeit noch ein bisschen. Entdecke den Ozean mit allen Sinnen. Dein Herz ist frei! Die Atemreflexe setzen häufiger ein. Zeit, diese Welt wieder zu verlassen und an die Oberfläche zurückzukehren. Du tauchst auf. Gleitest durchs Wasser, voller Eleganz, ohne Mühe, ohne Anstrengung.
Du durchbrichst die Wasseroberfläche. Tief einatmen. Die Welt über dem Meer hat dich wieder, doch du bist verändert. Wie jedes Mal, wenn du aus diesem unendlich wirkenden Blau zurückkehrst. Du hast etwas mitgenommen aus der Tiefe. Du atmest bewusster. Du bewegst dich leichtfüßiger. Du kostest jeden Herzschlag deines Lebens voll aus!


Diese, im wahrsten Sinn des Wortes, atemberaubende Erfahrung durfte ich hier in Spanien machen. Wir fuhren raus auf die Illes Medas zum freediven! Bis wir allerdings endlich ins Wasser kamen, waren wir alles andere als entspannt...


Es ist Sonntag Nachmittag, ich sitze am Laptop und versuche, mit meiner Arbeit voranzukommen. Ich öffne meinen Mail-account. Da sehe ich eine Nachricht von Korbi: 


freediving at the medas. van leaves at 13.30 - boat leaves at 3...up for it?

Klar bin ich up for it! Das Wetter ist sowieso viel zu geil, um drin vorm Bildschirm zu sitzen! Ich schalte also den Laptop ab, packe meinen Freediving-Kram zusammen und renne nach unten, rein in den Van. Auf gehts!

In der Stunde Fahrtzeit von Tortellà nach Estartit, wo das Boot ablegt, beginnen wir beide, Atemübungen zu machen, langsam immer wieder die Luft anzuhalten, um unseren Körper auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten. Doch nach einigen Minuten bremst Korbi und fährtzurück: "Scheiße, ich hab die Flossen vergessen!" Okay, also wieder zurück, schnell die Flossen einpacken und wieder los. Auf der Fahrt wieder entspannen, Atemübungen machen, Luft anhalten. Ein kurzer Blick auf die Uhr: Gut, wir haben gerade so noch Zeit, das Boot zu erreichen.
Womit wir jedoch nicht gerechnet hatten, war der Urlaubsverkehr in Estartit! Alles will rein nach Estartit, ans Meer! So kommen wir in den ersten Stau, den zweiten, den dritten. Ein Blick auf die Uhr: Scheiße, das Boot fährt in 5 Minuten!
Geschafft! Wir sind raus aus den Staus, jetzt heißt es nur noch Parkplatz finden und los!
Parkplatz gefunden, Blick auf die Uhr: Verdammt, nur noch 2 Minuten!
Ich laufe vor zum Hafen, suche das Boot. Doch ich weiß nicht mehr, wie das Boot aussieht! Irgendwas Blaues, denke ich mir. Doch da sind so viele blaue Boote! Ich sehe Korbi aus dem Tauchshop stürmen, er ruft mir etwas zu, doch ich verstehe es nicht. Welches Boot war es denn nun? Ich laufe den ganzen Hafen ab, weiterhin auf der Suche. DA! Da ist es! Es legt gerade ab! Ich lege noch schnell einen Sprint in meinen Flip Flops hin, verliere dabei fast meine Flossen und ramme beinahe eine Familie! "STOP!", rufe ich dem Boot zu. Keiner scheint es zu hören. Ich rufe noch mal und noch mal, springe wie wild auf und ab, winke, sie sollen doch zurückkommen! Da, endlich sieht jemand von der Crew auf!
Wie viele wir sind? Zwei! Okay, für zwei haben wir noch Platz!
Sie wenden, kehren zurück an den Steg. Korbi ist nun auch da und wir beide springen auf das Boot. Geschafft! Jetzt kann es losgehen!
Die Bootsfahrt ist nicht sehr lange und ich bin noch völlig außer Atem von dem ganzen Stress. 

Ich fokussiere mich auf meinen Atem. Ein, Aus, Ein und Aus. Langsam senkt sich mein Puls wieder. Die Atmung wird ruhiger, tiefer, entspannter.
Ich schließe die Augen und sehe vor mir die Höhlensysteme, die Fische, die Korallen, das unendliche Blau. Mal sehen, wie viel ich diesmal davon erleben kann... on one breath!