Jetzt ist es wieder soweit, überall gibt es die big pictures, big comments und big whatever des Jahres, die letzten Stunden des Jahres 2011 sind eingeläutet. Und was für ein großartiges Jahr das war! Ich nutze nun die Zeit, um einen persönlichen Rückblick zumindest auf die großen Highlights dieses Jahres zu geben, das für mich so voller Möglichkeiten, toller Menschen, traumhaft schönen Szenerien und persönlicher Erfolge war!
Abgesehen von dem alltäglichen Leben in Marburg, hatte ich einige sehr geniale Exkursionen und Trips über das ganze Jahr verteilt.
Angefangen hat alles im Februar mit dem Boulder Trip ins Bleau, über den ich bereits im Blog geschrieben habe.
Danach kam im März dann ein Monat voller Freude am Mountainbiken, denn im April gings dann in die Pfalz, eines der MTB Paradiese in Europa.
So war ich täglich auf meinem neuen Lieblingsgerät unterwegs und erkundete die Wälder des schönen Mühlviertels. Bis auf ein paar Stürze ging alles gut, wir hatten uns aneinander gewöhnt, der Trip konnte losgehen. Doch kurz vor Aufbruch in die Pfalz zickte dann mein Lieblingsbike leider rum! Kette einige Male gerissen, Kassette kaputt, Antrieb im A****. Nicht grade die besten Voraussetzungen für einen geilen Trip!
10 Tage Biken vom Feinsten, super schöne Landschaft, sehr geniale Single Tracks, abends immer wieder schlemmen wie die Könige in den Jugendherbergen, das alles machte die Exkursion allerdings dann trotz einiger technischer Probleme zu einem wahrlich gelungenen Trip!
Na gut, so hatte ich halt nur 4 Gänge zu fahren für die ganze Exkursion, was zwar ein bisschen Nerven kostete, aber angesichts der Schönheit und Größe des Trips war dieses kleine Manko auf jeden Fall akzeptabel!
Nach diesem geilen Trip folgten 3 Tage Waldeinsamkeit Anfang Mai, wieder mal eine Univeranstaltung, die jedoch für mich persönlich einige sehr schöne Erfahrungen brachte.
Christian und ich wanderten gemeinsam von Marburg aus zum Treffpunkt im Burgwald Nähe Wohra bereits einen Tag zuvor los, um noch eine zusätzliche Nacht im Freien genießen zu können.
Beim Treffpunkt angekommen gab es dann noch ein großes Mahl für alle, bevor wir uns die einzelnen Solo-Plätze im Wald suchten.
Vorgabe war es,alleine und ohne Ablenkung 2 Nächte und 3 Tage einfach auszuharren im Wald. Klingt vielleicht ein bisschen komisch, ist aber sehr genial! Ich verbrachte die 3 Tage mit Brot und Wasser, viel Meditation, noch mehr Bau-"Kunst" und kam gestärkt und entspannt wieder zurück in die "Zivilisation".
Bereits von Beginn des Semesters an im April hatten wir wöchentlich Kajak-Kurs, um uns vorzubereiten auf unsere Seekajak-tour in Schottland. Die Vorbereitung an sich war schon voller neuer Erfahrungen für mich, da ich zuvor noch nie in einem Kajak gesessen war! Die Tour in Schottland war dann aber einfach überwältigend!
Allerdings hatte ich meine persönliche Anreise zum Ziel - sozusagen meine eigene Form des abenteuerlichen Unterwegsseins, bevor es ins Abenteuer ging!
Am Abend bevor wir mit dem Zug losfuhren feierte ich ordentlich mit einer Freundin, was sich dann nicht so gut mit dem Packen vertrug. Ich hatte praktisch alles mit...
Um 9:00 Uhr morgens ging es dann los von Marburg nach Frankfurt, dann weiter nach Belgien. Dort bemerkte ich dann, dass ich nicht ganz alles mit hatte, mein Reisepass fehlte...
So musste ich wieder zurück nach Marburg, während die anderen weiter nach London, Glasgow und schlussendlich Arisaig in Schottland fuhren.
Die ganze Story mit allen Details erspar ich euch, hier nur n aller Kürze das Wichtgste:
Von Belgien gings (über Umwege und mit einigen Zwischenfällen) zurück nach Marburg, wo ich dann um 1:00 morgens ankam. Von Marburg ging es dann um 3:00 morgens mit dem Auto nach Bremen, von dort dann mit dem Flieger nach Edinborough. Dort hatte ich wegen Verspätung dann wieder einen längeren Aufenthalt, den ich nutzte um mir diese ausgesprochen schöne Stadt anzusehen. Nach 5 Stunden Sightseeing ging es dann weiter nach Glasgow. Dort war wieder der nächste Stop. Das anfänglich nur schlechte Wetter auf der Insel wurde zu einem verdammt beschissenen Sturm, der ScotRail zum Stillstand brachte. Alle Züge gecancelled!
Nach einigem hin und her und viel Gerede ging es dann schließlich um 22:00 endlich wieder weiter, ScotRail stellte ein Taxi für mich und zwei weitere Leidensgenossen, die ebenso in meine Richtung mussten, bereit. Nach knappen 5 Stunden Taxifahrt kam ich dann auch endlich gegen 3:00 morgens in Arisaig an, wo die Seekajak Gruppe Schutz suchte im Stadthaus. Mein Glück: Wegen dem Sturm konnten sie die Tour noch nicht starten!
Der Sturm legte sich über die kommenden Tage wieder en wenig, jedoch steckten wir schlussendlich trotzdem 4 Tage fest in der Nähe des kleinen Nests Knoydart. Die Zeit dort verbrachten wir mit einigen kleinen Wanderungen, dem Errichten eines Windschutzes für unsere Zelte und dem Genießen von leckerem schottischen Whisky.
Am letzten Tag hatten wir dann doch noch strahlenden Sonnenschein und konnten entspannt zu unserem Ausgangspunkt in Arisaig zurückpaddeln.
Also im Großen und Ganzen ein äußerst genialer Trip!
Zurück in Marburg dauerte es nicht lange, bis das nächste Event kam: NovaRock mit meiner kleinen Schwester. Hierzu nur in aller Kürze: Grenzgeniales Festival, 22 geile Bands in der ersten Reihe gesehen, absolut ausgeflippt mit meiner Schwester, für die es das erste Festival war und mittlerweile schon Karten für nächstes Jahr gekauft!
Ca. Eine Woche später ging es dann für unseren Studiengang auf nach Italien, Bergwandern Im Val Grande! Das Val Grande ist ein kleines aber feines Gebiet im Norden der Schweiz, in der Nähe des Lago Maggiore. Es ist quasi das Nachbartal des Tessins, also einen Katzensprung von Brione, Cresciano und Chironico entfernt.
Wir durchwanderten das Gebiet von Trontano nach Premosello in 8 Tagen. Unsere Route sah folgendermaßen aus:
Tag 1: Trontano - Alpe Parpinasca
Tag 2: Alpe Perpinasca - Monte Togano (2301m) - Bivaccio Mottac
Tag 3: Bivaccio Mottac - In La Piana - Alpe Scaredi
Tag 4: Alpe Scaredi - La Cascina (verbunden mit Einkaufen in Malesco)
Tag 5: La Cascina - Alpe Basso - Alpe Vald -
Tag 6: Alpe Vald - In La Piana - Alpe Val Gabbio
Tag 7: Alpe Val Gabbio - Alpe Quagiui - Alpe della Colma
Tag 8: Alpe della Colma - Punto de Proman (2098 m)- Alpe La Piana - Alpe Lut - Colloro - Premosello
Die Wanderung an sich war für mich bestimmt durch eine aktive Auseinandersetzung und Aneignung der Landschaft an sich (ich hab die mich umgebende Schönheit quasi inhaliert), ebenso wie viele interessante, tiefgehende wie auch witzige und einfach "wache" Gespräche mit Einzelnen und der Gruppe. Diese Erfahrung war für mich der Startimpuls, der mich seither eine Sehnsucht nach Bergen
und mich umringende Natur, fernab der Zivilisation spüren lässt.
Doch zum Glück dauerte es ja nicht lange und Spanien rückte näher. Zwei Monate Auslandspraktikum, die mich sehr prägten.
Ich habe hier bereits ein bisschen darüber geschrieben, deswegen spar ich mir Details und Einzelheiten. Ich möchte nur erwähnen, dass es eine verdammt geile Zeit war und sozusagen den Gipfel, die Spitze der Trips und Exkursionen für mich darstellte. Ich konnte wieder klettern nach Ewigkeiten der Abstinenz, lernte Freediven kennen, begann wieder zu meditieren, lernte, bewusst zu leben. Und das alles, während ich sehr viel für meine spätere Praxis lernte und auch hier wieder eine Menge einzigartiger Menschen kennenlernte. Zurück kam ich dann verändert und als Vegetarier.
Als letztes Highlight dieses Jahres war ich noch mit meiner kleinen Schwester beim Konzert von Evanescence, wo wir sogar beim Meet&Greet dabei sein durften. Die Vorbands waren zwar zur Hälfte gut(The Pretty Reckless), zur Hälfte eher mies bis einfach nur schräg, aber witzig (Kellermensch), Evanescence selbst jedoch war live der Hammer!
Jetzt, am Ende des Jahres blicke ich auf diese Ereignisse zurück und schwelge in schönen Erinnerungen. Ich bin dankbar für jede einzelne Herausforderung, all die Chancen, Möglichkeiten, die sich mir boten. Ebenso bin ich dankbar dafür, dass ich solch schöne Plätze kennenlernen durfte in diesem Jahr.
Doch was mein Herz am meisten lachen lässt ist die Erkenntnis, dass ich so viele interessante, einzigartige Menschen um mich haben durfte und darf, mit denen ich all das teilen kann!
Auf ein gutes Jahr 2012! Auf neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten, neue Chancen! Auf die Menschen, die uns nah sind, auch wenn sie noch so fern sind!
Schottland/ Erstes Ausprobieren in den Seekajaks
Unser Basislager in der Nähe von Knoydart
Wanderung in der Nähe von Knoydart
Auf der Suche nach Sonne
Der letzte Tag
Italien/ Ausblick genießen kurz vor der Hütte Vald
Sonnenaufgang auf dem P. Proman
Spanien/ Ausblick von meinem Soloplatz
In der Schlüsselstellen meines Projektes, 7c+
Beim Aufbau des Klettersteigs
Gästehaus, mit Blick auf den Alta Garrotxa Nature Park